Deep Sky-Fotografie des Emissionsnebels IC 1396a (Elefantenrüsselnebel / Elephants Trunk Nebula) im Sternbild Kepheus, aufgenommen mit einem Skywatcher 150P bei 750mm Brennweite und f5
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IC 1396a - Elefantenrüsselnebel

Der Elefantenrüsselnebel (Elephant’s Trunk Nebula) ist eine „Globule“ im Sternbild Kepheus. Eine Globule ist eine Molekülwolke, in der Sterne entstehen. Das Gas in dieser Region wird vom hellen Stern HD 206267 (im Bild der hellste Stern rechts vom Nebel) angestrahlt und zum leuchten angeregt.

Lessons Learned

Das Bild vom Elephants Trunk entstand im August 2022 in vier sehr warmen, feuchten Nächten. Mein zu diesem Zeitpunkt noch recht neue EOS M100a hat hier einen sehr guten Job gemacht. Sie ist rauscharm, quasi Banding-frei, leicht und sehr preiswert. Der Himmel nahe Gelting mit Bortle 3 war wirklich spitze. Auch wenn ich weit aus Hamburg raus fahre ist der Himmel nicht so dunkel. Ein solcher Himmel wird für mich leider die Ausnahme bleiben.

Das Bild ist für mich etwas besonderes, weil:

  • ich zum ersten Mal über mehrere Nächte aufgenommen habe
  • ich zum ersten Mal mehr als 5 Stunden belichtet habe
  • es meine erste Aufnahme mit der astromodifizierten Canon M100 ist
  • es meine erste Aufnahme mit meiner Selbstbau-Kühlung ist
  • ich zum ersten Mal mit einem Filter (svbony CLS) fotografiert habe
  • ich zum ersten Mal in den Genuss eines Bortle 3-Himmels kam (Gelting an der Ostseeküste)

Es gab also viele „erste Male“ und einiges zu lernen.

Den CLS-Filter hatte ich mir in der Hoffnung gekauft, ihn von Hamburg-Mitte aus sinnvoll einsetzen zu können. Ich hatte damals noch nicht verstanden, dass ein CLS-Filter bei Galaxien nicht sinnvoll eingesetzt werden kann, da er zu viel erwünschtes Licht weg nimmt. Beim Elefantenrüsselnebel allerdings konnte ich ihn sinnvoll einsetzen.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme hatte ich mich für den günstigen Filter von svbony entschieden, da der Preis unschlagbar war (ca. 35 Euro). Leider stimmen die Sternfarben bei Aufnahmen mit CLS-Filter überhaupt nicht. Man muss also, wenn man korrekte Sternfarben haben möchte, die CLS-Aufnahmen mit ungefilterten Aufnahmen kombinieren.

In einer ziemlich problematischen vierten Session, bei der so ziemlich alles schief ging, habe ich dann bei Vollmond eine knappe Stunde RGB gesammelt für die Sternfarben. Dabei kamen allerdings die blauen Sterne nicht richtig zur Geltung, was ich mir bislang nicht erklären kann. Die Sternfarben waren aber immer noch besser als die völlig verfälschten Farben mit Filter.

Zu einer separaten RGB-Session war ich wegen der sehr hohen Luftfeuchtigkeit in den vorherigen Nächten gezwungen. Hätte ich in einer Filter-Session den Filter für die RGB-Aufnahmen ausgebaut, wäre ziemlich sicher der Komakorrektor beschlagen und die Session beendet gewesen.

Die externe Kühlung hat sich auch bei hoher Luftfeuchtigkeit bewährt. Es sammelt sich ordentlich Kondenswasser am Gehäuse, das dann runter tropft. In die Kamera scheint aber nichts einzudringen. Da habe ich erst mal etwas geschwitzt, aber die Sorge scheint unbegründet.

Das ist mein Fazit:

  • Das war mein erstes und letztes Bild mit einem CLS-Filter. Der Filter hat genau getan was er sollte, aber wenn ich zur Verstärkung des h alpha-Signals schon mit einem Filter aufnehme, kann ich auch direkt einen Schmalbandfilter nehmen. Als Argument für den CLS-Filter gibt es eigentlich nur den Preis.
  • Auch in Zukunft werde ich kleinere Projekte über zwei oder mehrere Nächte angehen, denn die Verbesserung des Bildes war mit jeder weiteren Session klar sichtbar. Da meine Ansprüche an die Bilder inzwischen gestiegen sind, bekomme ich an einem Abend die nötige Belichtungszeit meistens nicht zusammen.

Aufnahmedaten

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