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Selbstbau Flatfield-Generator

Das Korrigieren der Light-Frames mit Kalibrierungsframes ist in der Astrofotografie elementar. Besonders wichtig sind die Flat-Frames zur Korrektur von sogenannten Uniformitätsfehlern. Das sind Unvollkommenheiten in der Optik, z.B. Staub oder Kratzer auf der Linse, ungleichmäßige Ausleuchtung des Sensors, Vignette usw. Diese Unebenheiten werden korrigiert, indem eine weiße, gleichmäßig leuchtende Fläche fotografiert wird: Die Flat-Frames. Die Uniformitätsfehler treten auf diesem „Flatfield“ in Reinform auf. Die Light-Frames werden dann vor dem Stacking durch die gestackten Flat-Frames (Flat-Master) dividiert. Wie man Flat-Frames aufnimmt möchte ich hier nicht erklären, das können andere besser. Zum Beispiel Frank Sackenheim auf youtube.

Was ich aber erklären kann ist, wie man für rund 20 Euro einen Flatfield-Generator bauen kann. Im Astronomie-Fachhandel starten solche Generatoren bei 150 Euro. Das ist bei meinem Low Budget-Ansatz natürlich keine Option.

Das Flatfield besteht im wesentlichen aus einem von unten mit LEDs beleuchteten Zeichenbrett. Diese gibt es z.B. bei amazon ab 15 Euro. Das Teil wird mit einer USB-Powerbank, von denen man ja sowieso reichlich dabei hat, mit Strom versorgt.

Im Bild sieht man das Flatfield in Aktion. Es fällt auf, dass die Fläche nicht ganz gleichmäßig beleuchtet wird. Insbesondere dort, wo die LEDs reinstrahlen, ist es heller. Das können kommerzielle Produkte natürlich besser. Für mich ist das aber kein Problem: Die Background Extraction (z.B. mit dem famosen und kostenlosen graXpert) kann diesen leichten Helligkeitsverlauf später ausgleichen.

Selbstbau Flatfield-Generator im Betrieb

Transparentpapier zur Streuung des Lichts

Das reine LED-Zeichenbrett tut es aber nicht, denn es kommt mit einer unschönen Rasterung der Oberfläche. Diese macht es erst mal ungeeignet für den Einsatz als Flatfield, da das Bild alles andere als homogen wäre. Wir brauchen also einen Diffusor, um das Licht zu zerstreuen.

Dafür hat sich Transparentpapier für technische Zeichnungen bewährt. Dieses Papier hat eine sehr feine Struktur, im Gegensatz zu Kopierpapier. Meine ersten Versuche mit Kopierpapier scheiterten grandios an der Körnung des Papiers, die später auf den Flat-Frames sichtbar war. Ich habe nun 10 Blatt Transparentpapier genommen und diese am Rand mit Klebeband fixiert.

Die Rasterung des Zeichenbretts muss zerstreut werden

Im Bild ist der Unterschied zwischen Kopierpapier und Transparentpapier deutlich zu sehen. An dieser Stelle sollte man wirklich nicht sparen.

Der Convenience-Faktor dieses DIY-Flatfield kann sicher noch gesteigert werden. In dieser Form muss man das Flatfield während der Aufnahmen mit der Hand vor die Optik halten. Je nach Aufnahmedauer kann das schon etwas unbequem sein. Dafür habe ich noch keine Lösung gefunden. Allerdings war der Schmerz bislang auch nicht groß genug, um dafür eine Lösung zu finden.

Denkbar wäre, einen Stickrahmen mit einem Durchmesser etwas größer als derjenige der Optik auf dem Brett zu fixieren. So könnte man das Flatfield auf die Öffnung legen und hätte freie Hand.

Kopierpapier vs Transparentpapier als Diffusor