Mondfotografie

Wie fotografiert man den Mond?

Die Mondfotografie funktioniert ganz anders als die Deep Sky-Fotografie. Es wird eine Technik namens „Lucky Imaging“ eingesetzt. Dabei macht man so viele Aufnahmen des Mondes wie möglich, bei möglichst geringer Belichtungszeit. Die besten Einzelaufnahmen werden dann zu einem einzigen Stack kombiniert.

Bei der Mondfotografie wird die Luftunruhe zum Faktor, zumindest bei sehr langen Brennweiten. Die obigen Bilder sind mit 750mm oder 1500mm Brennweite aufgenommen worden. Dabei ist das Flimmern der Luft deutlich sichtbar und macht das Fokussieren der Mondoberfläche schwierig. Da die Luft und damit auch das Bild ständig in Bewegung ist, wird man nie eine scharfe Einzelaufnahme des Monds machen können. Irgendein Bereich des Mondes wird immer verschwommen sein. Dasselbe gilt natürlich für Planetenaufnahmen.

Beim „Lucky Imaging“ setzt man daher auf Masse. Mit einer Planetenkamera wird eine Videoaufnahme der Mondoberfläche gemacht. Die Belichtungszeit sollte so kurz wie möglich sein, um die Luftbewegung „einzufrieren“. Üblich sind Belichtungszeiten von 5ms bis 20ms. Mit einer Software, z.B. dem Planetary System Stacker, werden dann die besten Einzelaufnahmen ausgewählt und per Stacking zu einer einzigen Aufnahme vereint. Vor dem Stacking wird die Krümmung des Bildes durch die Luftunruhe herausgerechnet. Am Ende hat man ein sehr rauscharmes Bild, das wesentlich schärfer als eine Einzelaufnahme ist. Dank des geringen Rauschens kann der Stack geschärft werden, ohne Schärfungsartefakte zu erzeugen.

Wenn man wie beschrieben vorgeht, wird man aufgrund der langen Brenweite und der relativ kleinen Sensorgröße der Planetenkamera immer nur einen Ausschnitt des Mondes fotografieren können. Für eine komplette Mondaufnahme muss man also ein Mosaik aus vielen Einzelbildern anfertigen. Dafür hat sich der Microsoft Image Composite Editor bewährt.